Zusammen bleiben wir am Erosionsschutz dran
Der Beratungsring erosionsmindernde Landbewirtschaftung e.V. und wir haben am 24.05.2022 in der Lommatzscher Pflege mit zahlreichen Betrieben und Gästen aus der Industrie, des Landesamtes und vom Naturschutz versucht, dem Konflikt zwischen Erosionsschutz mit hoher Mulchbedeckung und Reduzierung des PSM-Einsatzes durch Mittelwegfall und der mechanischen Unkrautregulierung auf die Spur zu kommen.
Peter Müller erläuterte Ergebnisse aus der Erosionsschutzberatung und schlussfolgerte aus den Ergebnissen, dass die Höhe der gemessenen Bodenbedeckung stark methodenabhängig ist, dass Zwischenfrüchte nicht gleich eine hohe Bodenbedeckung nach der Aussaat erzeugen und dass auf Zuckerrüben und Maisflächen in der Region die durchschnittliche Bodenbedeckung nach der Aussaat ca. 15% beträgt.
Holger Bär vom LfULG (Versuchsstation) erklärte erste Ergebnisse aus den Versuchen zum Vergleich zwischen verschiedenen Kombinationen der mechanischen und chemischen Beikrautregulierung. Rein vom Wirkungsgrad stellte sich im ersten Versuchsjahr heraus, dass die Varianten sich nur um wenige Prozentpunkte unterscheiden. In der Diskussion zeigt sich aber auch deutlich, dass die Untersuchungen mit Hacken zu einem wesentlich höheren Bodenabtrag bei einem Starkniederschlagsereignis führen werden.
Kai Färber (Bayer) und Andreas Krieg (KWS) stellten das System, „Conviso“ vor. Durch herkömmliche Züchtungsmethodik wurden sufonylharnstoffresistente ((HARC B bzw. WSSA 2) Zuckerrüben entwickelt, die eine wirkungssichere Herbizidstrategie mit reduzierten Aufwandmengen erwarten lassen. Aktuell ist das System nur in Bandspritzung zugelassen, für eine breitere Anwendungsempfehlung sind noch rechtliche Hürden zu überwinden. Glyphosat befindet sich aktuell im EU- Reregistrierungsverfahren. Die Chancen auf eine weitere Zulassung in der EU wurden von Kai Färber als nicht unmöglich eingeschätzt.
Auf den Flächen der Vereinsmitglieder Kunzendorf und Funk konnten im Anschluss produktionsintegrierte Maßnahmen zum Erosionsschutz (Abbildung 1) sowie eine Verwallung in der Hangabflussbahn besichtigt werden.
Abbildung 1: Hangabflußrinne mit Hafer