Zielgerichtete Planung der Grundnährstoffbeprobung im Herbst
agumenda/ Juli 29, 2022
Bei steigenden Kosten für die Dünger sind diese dort einzusetzen, wo sie die größte Ertrags-wirksamkeit erreichen. Die Untersuchung des Bodens auf den pH-Wert und die Nährstoffe Phosphat, Kali und Magnesium bildet hierfür die Grundlage. Um eine fundierte Auskunft über deren Pflanzenverfügbarkeit im Boden zu erhalten, sehen wir eine regelmäßige Beprobung alle 3 bis 4 Jahre im Rahmen der Fruchtfolge als pflanzenbaulich sinnvoll an.
Grundsätzliche Anforderungen an die Durchführung der Probenahme
A: Auf repräsentative Probenahme achten
- Schlaggrößen unter 5 ha sind nur bei größeren Standort- und Bewirtschaftungs-unterschieden zu unterteilen
- Uneinheitliche Schläge mit wechselnden Bodenverhältnissen (z.B. Bodenart, Tiefgründigkeit) sollten entsprechend der unterschiedlichen Ertragsverhältnisse teilschlagspezifisch beprobt werden, die Aufteilung ist so zu wählen, dass eine unterschiedliche Düngung der Teilschläge durchgeführt werden kann
- bei einheitlichen Standortbedingungen ohne sichtbare Ertragsunterschiede ist eine willkürliche Rasterung mit 5 bis 10 ha Größe annehmbar
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B: Auf Vergleichbarkeit achten
- bei der Beprobung sollten stets dieselben Begganglinien genutzt werden (georeferenzierte Beprobung)
- die Probenahme sollte möglichst zur gleichen Jahreszeit (Herbst oder Frühjahr) und nicht bei extrem nassem oder trockenem Boden erfolgen
- auf Ackerflächen sollte am besten der bearbeitete Bodenhorizont beprobt werden, in den meisten Betrieben sind dies 0-30 cm
Beprobung uneinheitlicher Schläge – Warum und wie vorgehen?
Bodenunterschiede innerhalb eines Schlages beeinflussen unter den zunehmend trockneren und heißeren Witterungsbedingungen maßgeblich das Ertragsgeschehen. Beim kaum verlagerungsgefährdeten Phosphor reichert sich auf den ertragsschwachen Stellen im Schlag Phosphor an (= Einsparpotenzial), während in den Hochertragsbereichen über die Jahre eine wesentlich höhere Nährstoffabfuhr stattfindet (siehe Abb. 1). Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Silomais im in der Fruchtfolge steht und/oder das Getreidestroh abgefahren wird.
Auf Schlägen mit wechselnden Bodenarten geht es weiterhin darum den innerhalb der Teilflächen optimalen pH-Wert in Abhängigkeit von der Bodentextur einzustellen.
Für die Einteilung der Teilflächen können Ertragskarten, Luft- und Satellitenbilder, Karten der Reichbodenschätzung sowie die Erfahrung des Bewirtschafters genutzt werden. Unter den trockeneren sächsischen Standortbedingungen haben sich nach unserer Einschätzung insbesondere mehrjährige Abreifekarten aus den Satellitenaufnahmen mit jährlichen gleichen Abreifemustern in Kombination mit Bewirtschafter Erfahrungen als gutes und kostengünstiges Verfahren erwiesen. Je nach Differenzierung der Flächen erfolgt dabei eine Zonierung in bis zu fünf Teilbereiche, die dann georeferenziert beprobt werden (siehe Abb.2).  Ab einer Größe von 10 ha je Teilfläche bietet es sich an auch diese zu teilen