Was geht in Hannover auf der Agritechnica 2023

agumenda/ November 16, 2023

von Marc Büchner

Nach vier Jahren öffnet sie wieder, die Messe für Landtechnik in Hannover. Ich besuche die Messe bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten mit immer wieder anderem beruflichem Blickwinkel. Erst als Student, dann als Fachbesucher, als Mitarbeiter mit Standdienst und dieses Jahr nun als Berater mit dem Fokus auf die Themen N-Effizienz, Nährstoffbereitstellung, Digitalisierung im Pflanzenbau und landwirtschaftlicher Gewässerschutz.

Nach einer entspannten und pünktlichen Fahrt mit dem Schnellzug waren die ersten Eindrücke doch sehr gemischt und begleitet von der Frage, was machen alle diese Menschen hier und warum zeigt man all dieses Blech? Doch schnell ist man drin und die Fragen treten erstmal in den Hintergrund.

Was gibt es für Trends und welche Neuheit überzeugt?

Ich möchte vorwegnehmen, dass ich aufgrund der Begrenzung auf einen Messetag hier sicherlich nur einen teilweisen Eindruck vom gesamten Angebot der Messe abbilden kann.

Im Bereich Bodenbearbeitung, mechanische Pflege und Aussaat wurde sehr deutlich, dass alle großen Hersteller sich den Themen ultraflache Bodenbearbeitung, Hacken, Striegeln (Exakt) und der Direktsaat geöffnet haben und Maschinen anbieten. Das Thema „Flächenrotte“ und „Lebendmulch“ durch Einarbeiten von organischem Material mit Bodenfräsen oder Kreiseleggen war – auch hauptsächlich bei kleineren Herstellern – sehr präsent.

Bei der Ausbringung von festem Dünger hat der Pneumatikstreuer – wie auch schon 2019 mit dem Aero von Rauch- weitere Verwandte in verschiedener Ausprägung dazubekommen.

Digitalisierung Pflanzenbau

Hier gibt es bei uns im Blog unregelmäßig die Rubrik „Digitale Helfer“, deshalb möchte ich mich dazu sehr kurz halten und nicht ins Detail gehen. Es gibt viel Bewegung und viel Entwicklung in diesem Segment, aber wirklich nutzbare Hardware ist, besonders in Europa, nicht so einfach zu entwickeln. Völlig anders sieht das bei Agrardrohen aus China aus. Softwareanwendungen sind da oft einfacher und mit mehr Marge zu entwickeln und zu verkaufen, deshalb ist das Becken auch immer noch sehr voll und oft sehr undurchsichtig und im ständigen Wandel. Siehe NEXT Farming das zum Beginn der Messe an die AGCO-Gruppe verkauft wurde. (-> siehe Link) 

Hier ist unsere Empfehlung ganz klar, mit regionalen Anbietern, Händlern und Beratern, die auch Service bieten können, anzufangen oder „kostenlose“ Cloud -Lösungen auszuprobieren.

Was diese Messe trotz einer überschaubaren Innovationsdichte (im betrachteten Bereich) zu bieten hat, sind die Kontakte, Gespräche und zufälligen Begegnungen mit Menschen aus der Landwirtschaft und drum herum. Dies beantwortet auch ein bisschen meine offenen Fragen vom Beginn und lässt mich dann doch mit mehr Antworten und viel Lust auf Kommendes nach Hause fahren.

Danke für die Einladung von Müthing (schön, dass es den Coverseeder jetzt auch in einer Arbeitsbreite von 6m gibt) zum Besuch der Agritechnica  2023 und Dank auch an alle, die solch eine Veranstaltung möglich machen, vorbereiten und durchführen. 

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