Maisfeldtag in Böhlitz am „Tag der Milch“

agumenda/ Juni 5, 2023

Am 01.06. veranstaltete das FBZ Wurzen seinen Feldtag zum landwirtschaftlichen Gewässerschutz in der Agrargenossenschaft Böhlitz eG. Neben der tatkräftigen Unterstützung der Mitarbeiter des Gastgeberbetriebes konnten wir auf das Know-how und die Technik der in der Region tätigen Lohnunternehmen Heyde (Gülleselbstfahrer) und Schicketanz GbR (Teilflächensaat Mais) sowie des erzgebirgischen Landtechnikherstellers EIDAM (Gülleinjektor) zählen. Vorab herzlichen Dank dafür!

Nach der Vorstellung des im Betrieb angelegten Maisversuches, welcher neben einem effizienten Einsatz organischer Dünger u. a. die Thematik der Unterfußdüngung mit einem alternativen Unterfußdünger auf Basis von Biostimulantien aufgreift, konnten sich die Teilnehmer*innen auch ein Bild von der innovativen Gülleausbringtechnik im Einsatz machen.

Technikvorführung – Trotz 25 °C und Sonnenschein Gülle effizient im Bestand einbringen

Die Ausbringung von Gülle im Maisbestand kann zu einer flexibleren und gleichmäßigeren Verteilung der Nährstoffe im Betrieb beitragen. Erfolgt dies jedoch bei frühsommerlichen Temperaturen mit konventioneller Schleppschlauch- oder Schleppschuhtechik geht das deutlich zu Lasten der Nährstoffausnutzung in der Kultur. Da die Gülle (20 m3/ha) zwischen den Maisreihen mithilfe der Injektorschare unmittelbar als Depot in den Boden eingebracht und wieder sauber mit Erde bedeckt wurde, dürften Ammoniakverluste keine große Rolle gespielt haben.

Eine Herausforderung war…

die Konnektivität zwischen Selbstfahrer und Anbaugerät sowie die unterschiedlichen Arbeitsbreiten des Maislegers und des Gülleinjektors. Für die Umsetzung im Versuch sowie für die Vorführung war dies jedoch dank des Engagements und der Flexibilität der Akteure manuell lösbar. Können alle Maschinen mit derselben RTK-Spur fahren (bspw. in einem Lohnbetrieb), vereinfacht dies das Vorgehen deutlich.

Dieses Verfahren dürfte insbesondere für Lohnunternehmen sowie Betriebe mit hohem Gülleaufkommen und hoher Maisanbaufläche von Interesse sein. Vor allem das kühle und nasse Frühjahr mit oftmals eingeschränkter Befahrbarkeit der Getreideflächen sowie verzögerter Maisaussaat hat gezeigt, unter welchen Bedingungen diese Technik ihre Stärken ausspielen kann.

Teilflächensaat Mais: Was kann die Technik und was macht Sinn?

Auf dem rd. 90 ha großen, zu Teilen sehr uneinheitlichen Schlag, wurde der Mais abseits des Düngeversuches mit variablen Saatstärken gelegt. Da sich neben der technischen Umsetzbarkeit vor allem die Frage nach dem pflanzenbaulichen Nutzen stellt, wurden auf einer ertragsschwachen und auf einer ertragreichen Teilfläche mehrere Parzellen mit unterschiedlichen Saatstärken (7 bis 9 Pflanzen/m2) kleinräumig als Blockanlage angelegt. Die Auszählung der Pflanzen zeigte, dass der vorgegebene Plan durch die Väderstad Tempo auch bei hoher Fahrgeschwindigkeit (15 km/h) und damit guter Flächenleistung (10 ha/h) sehr gut umgesetzt wurde. Hiermit sind gute Voraussetzungen für eine pflanzenbauliche Beurteilung im Herbst gegeben.

Wir danken den Teilnehmer*innen für ihr Interesse und wir danken Allen, die zum Gelingen des Feldtages beigetragen haben. Das Infoheft zum Feldtag finden Sie hier.

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