Etablierung eines Zwischenfruchtbestandes ohne Stickstoffdüngung – Gar nicht bearbeiten oder sehr intensiv bearbeiten!

agumenda/ Oktober 26, 2020

Am 22.10.2020 trafen wir uns in kleiner Runde auf einem Schlag der ABG Gaunitz, um uns gemeinsam den Zwischenfruchtbestand anzusehen. Auf dem Schlag wurden fünf Varianten der Bestandesetablierung von Ölrettich (15 kg/ha, 125 Kö./m2) als Zwischenfrucht vor Kartoffeln getestet (Tab. 1). Mit Blick auf die veränderten Vorgaben der novellierten Düngeverordnung ab nächstem Jahr sind alle Varianten ungedüngt.

Datum

Variante 1

Variante 2

Variante 3

Variante 4

Variante 5

 

Streuen
im Bestand

Striegelsaat mit APV Streuer

1 x Grubber
(5-10 cm tief)

2 x Grubber
(5-10 cm tief)

3 x Grubber
(5-10 cm tief)

24.07.2020

Aussaat ZF per Hand

    

26.07.2020

Ernte HF Winterweizen

27.07.2020

Aussaat ZF + Striegel

Stoppelbearbeitung + Aussaat ZF

1. Stoppel-bearbeitung

1. Stoppel-bearbeitung

18.08.2020

  

2. Stoppel-bearbeitung + Aussaat ZF

2. Stoppel-bearbeitung

03.09.2020

   

3. Stoppel-bearbeitung + Aussaat ZF

Die Bonitur zum Feldaufgang zeigte, dass trotz hoher Niederschlagsmengen nur ein geringer Teil der ausgesäten Körner aufgelaufen ist. Die Variante der Handaussaat im Bestand zeigte zwar einen ungleichmäßigen Feldaufgang, wies jedoch auf Grund der fehlenden Bodenbewegung einen sehr geringen Besatz an Unkräutern und Ausfallgetreide auf.

Durch die Striegelsaat wurde ein hoher Anteil an Ungräsern und Ausfallgetreide zum Keimen angeregt und konnte durch den Ölrettich nur unzureichend unterdrückt werden.

Den besten Pflanzenbestand lieferte die Variante mit der dreimaligen Bodenbearbeitung auf Grund des geringen Unkrautbesatzes und dem hohen Stickstoffangebot.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die angeregte Stickstoffmineralisierung im Bereich der dreimaligen Bodenbearbeitung, welche sich deutlich in der Pflanzenfarbe widerspiegelte. Auch die Nmin– Beprobungen unterstützten diese Erkenntnis.

 

Schlussendlich lässt sich sagen, dass aus wirtschaftlicher Sicht die Variante ohne Bodenbearbeitung die beste Option bietet, da trotz eines sehr geringen Arbeitszeitbedarfes ein zufriedenstellender Pflanzenbestand erreicht wird.

In Hinblick auf die Stickstoffmineralisierung und die Bestandsetablierung ist jedoch eine intensivere Bodenbearbeitung zu empfehlen.

Wir bedanken uns bei der ABG Gaunitz für die Anlage des Versuches, sowie bei den Teilnehmern für den fruchtbaren Erfahrungsaustausch.

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