Bodenspezialisten zu Gast in Sachsen

agumenda/ Juni 23, 2023

Ein umfangreiches Programm bot das LfULG den Teilnehmer*innen der VDLUFA Exkursion für Bodenspezialisten, die letzte Woche aus ganz Deutschland nach Mittelsachsen in die Lommatzscher Pflege reisten. Aufgeteilt auf zwei Tage wurden fachliche Einblicke in die Arbeit des Landesamtes und auch hiesiger Landwirtschaftbetriebe gegeben. Der Exkursionstag führte die Spezialisten zur Südzucker AG nach Lüttewitz und zur Agrargenossenschaft Grünlichtenberg. An beiden Standorten hatten wir nach der Betriebsvorstellung die Möglichkeit, unsere Arbeit vorzustellen und dabei auf die Wichtigkeit des Erosionsschutzes im sächsischen Lösshügelland einzugehen. Betont wurden die gute Mitarbeit der Landwirtschaftsbetriebe, die Bedeutung des Wirkstoffes Glyphosat sowie die Notwendigkeit einer angemessenen Entschädigung bei freiwilligen zusätzlichen Erosionsschutzmaßnahmen, wie z.B. Grünstreifen in Hangabflussbahnen.

Florian Kelly-Beuthner vom LfULG erklärte am Standort Lüttewitz die Bodenprofile und bestimmte eine pseudovergleyte Parabraunerde (Abbildung 1).

Abbildung 1: Bestimmung der Bodenart im Bodenprofil

Nachdem die Bodenprofile wieder mit Erde befüllt waren und dazu eine Folie angehoben wurde, die als Unterlage für den Bodenaushub diente, zeigte sich eindrücklich die unterschiedliche Regenwurmaktivität in den Varianten Pflug und Direktsaat (Abbildung 2). Die Regenwürmer in der Direktsaatvariante, welche sich vom Stroh auf der Bodenoberfläche ernähren, sorgen für eine Bioturbation sowie Makroporen, durch die Niederschlag schnell in tiefere Bodenschichten abgeführt wird und so mehr Wasser bei Starkregenereignissen infiltriert werden kann.

Abbildung 2: Regenwurmaktivitäten in den Varianten „Direktsaat“ und „Pflug“ nach zwei Wochen unter einer Folie

Das Nachmittagsprogramm übernahm Herr Glitz von der Agrargenossenschaft Grünlichtenberg mit einem interessanten Vortrag über die ausgeklügelte Bodenbewirtschaftung im Betrieb mit anschließender Fahrt in die Werkstatt sowie auf die Felder.

Wissenschaftlich umrahmten den Tag Falk Böttcher vom DWD, welcher die Ergebnisse langjähriger Bodenfeuchtemessungen bei unterschiedlicher Bodenbearbeitung zeigte sowie die TU Freiberg um Prof. Dr. Conrad Jackisch, der neue Methoden zur Infiltrationsmessung zeigte und anschaulich „den Weg des Wassers“ im Boden darstelle.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern des Tages für die guten Gespräche und Diskussionen.

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