Wie gut ist mein Mais mit Stickstoff versorgt?
Von Corina Sinkwitz.
Im Getreide ist die Messung des Nitratgehaltes bereits eine gängige Methode zur Ermittlung des N-Versorgungszustandes der Pflanze. Der Nitratschnelltest wird einfach auf dem Acker durchgeführt und in nur wenigen Minuten kann anhand der Ergebnisse abgeleitet werden, ob und in welcher Höhe die nächste Düngung notwendig ist. Bisher erfolgte die Messung über die Färbung des Testfeldes vom Teststäbchen, auf welches der Pflanzensaft gegeben wurde. Seit wenigen Jahren gibt es alternativ den Laqua Twin, welcher den Gehalt im Pflanzensaft mittels ionenselektiver Elektrode digital bestimmt.
Im ersten firmeneigenen Geräteeinsatz wollten wir schauen, ob der LaquaTwin im Mais zur Bestimmung des Nitratgehaltes gut anwendbar ist. Daher kam er im Maisdüngeversuch in Böhlitz zur Anwendung. In der Praxisdemonstration wurden verschiedene Düngevarianten angelegt und beprobt. Im Mais wird der zu beprobende Pflanzensaft bis zum EC 32 aus den Blättern gewonnen. Ab EC 32 wird der Saft aus dem ersten Knoten ausgepresst (Abbildung 1). Er wird aufgefangen und im nächsten Schritt in den Messkopf des LaquaTwin eingefüllt. Vor der ersten Messung wird das Gerät mit zwei verschiedenen Lösungen kalibriert. Gemessen wird der Nitratgehalt über eine Ionenelektrode im Messkopf (Abbildung 2).
Unsere Ergebnisse der Beprobung wollen wir anhand der ungedüngten Variante und rein mineralisch gedüngten Variante (100kgN/ha) vorstellen. Der Nmin im Frühjahr betrug in 0-90cm Tiefe 61 kg Nmin/ha.
Bei der Beprobung am 20.07.2023 mit dem LaquaTwin wurden in der ungedüngten Variante im Mittel 263 ppm NO3– und in der gedüngten Variante 2000 ppm NO3– gemessen. Die Werte zeigen, dass die gedüngte Variante eine höhere Nitratkonzentration und damit eine bessere Stickstoffversorgung ausweist. Dies zeigte sich auch an der äußeren Erscheinung der Pflanze. Im Gegensatz zur ungedüngten Variante waren die Pflanzen hier ca. 10 bis 20 cm größer und dunkler. (Abbildung 3)
Die Optimalgehalte für Mais im EC 61 liegen bei 400 bis 2900 ppm NO3–. Wenn man diese nun mit den gemessenen Werten vergleicht, zeigt sich, dass die gedüngte Variante noch sehr gut versorgt ist, wohingegen die ungedüngte Variante schon deutlich unter dem Sollwert liegt.
Wir werden den LaquaTwin auf jeden Fall weiter testen und auch im nächsten Jahr in unterschiedlichen Kulturen anwenden.