Variable Maisaussaat nach Potenzialkarten

agumenda/ Juni 4, 2021

Um den natürlichen Bodenunterschieden und deren Einfluss auf Ertrag und Pflanzenbestand Rechnung zu tragen, durften wir auf den Feldern von drei unserer Beratungsbetriebe Saatkarten im Mais auf Basis von Potenzialkarten erstellen. Grundlage dafür bildeten aussagekräftige Satellitenbilder aus den trockenen Jahren 2018 bis 2020 zum Zeitpunkt der Abreife der Pflanzenbestände.

Stabilere Erträge und bessere Qualitäten durch optimale Standraumzuweisung

Alle Schläge wurden in 5 Bodenzonen unterteilt, innerhalb derer die Aussaatstärke des Maises in beachtlichem Maße – 6 Körner/qm in der schwächsten und 12 qm in der besten Bodenzone –  variiert wurde. Einer Besonderheit stellte in einem der Betriebe das Maislegen im Dreiecksverband mit einer Lemken Azurit dar. 

Durch die Variation der Aussaatstärke soll der Pflanzenbestand möglichst an die unterschiedliche Bodengüte des Schlages angepasst werden, was insbesondere in Trockenregionen von Bedeutung ist.  Gerade in trockenen Jahren steht bei variabler Aussaat den 6 Pflanzen in der schwächsten Bodenzone mehr Wasser und Standraum zur Verfügung. Trocknet der Mais in den schwächeren Bodenzonen nicht vorzeitig ab, sind stabilere Erträge und bessere Qualitäten im Erntegut (homogenere Abreife des Bestandes) zu erwarten. Damit verbunden sind dann auch sicherere und höhere Nährstoffentzüge auf den Teilflächen mit hohem Nährstoffaustragsrisiko.

Über den Erfolg des Verfahrens entscheidet zunächst die technische Umsetzung

Die Feldaufgänge waren trotz der beachtlichen Unterschiede im Oberboden auf allen drei Flächen sehr gut. Auch die stark voneinander abweichenden Soll-Saatstärken innerhalb der Felder ließen sich bei der Pflanzenzählung nahezu vollständig auffinden. Entscheidend für eine gute Standraumausnutzung ist, dass die Pflanzen in der Reihe ordentlich verteilt sind. Dies war bei allen drei Betrieben der Fall, wobei sich insbesondere die Azurit durch ein sehr gleichmäßiges Saatbild auszeichnete. Durch die Ablage im Dreiecksverbund steht den Pflanzen zudem mehr Standraum zur Verfügung, da das Dreieck je nach Aussaatstärke gestreckt oder verengt wird. Doppelbelegungen und Fehlstellen waren auch bei hohen Saatstärken nur sehr vereinzelt anzutreffen.

Wir freuen uns diesen Versuch in den 3 Betrieben bis zur Ernte begleiten zu können. Dank des gelungenen Starts und der in den Betrieben vorhanden Ertragskartierung hoffen wir aussagekräftige Ergebnisse erzielen zu können.

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