Spontanes Treffen am Maisfeld in Pomßen

agumenda/ August 26, 2019

Spontanes Treffen am Maisfeld in Pomßen 26.08.2019

Auf einen Standort der Pomßener Agrargenossenschaft e.G. betreuen wir seit dem letzten Jahr einen sehr heterogenen Schlag, an dem wir die Potenziale einer teilschlagspezifischen Bewirtschaftung prüfen. Darüber hinaus wurde im Frühjahr auf einem homogenen Teil der Fläche ein Exaktversuch zum Einsatz von Nitrifikationshemmstoffen bei Silomais angelegt.

Nachdem am 23.08. die Wildschneisen in den Maisbestand geschnitten und der Versuch freigehäckselt wurde, hatten wir auf den Vorschlag vom Betriebsleiter spontan mehrere unserer Beratungs-Landwirte zur Versuchsbesichtigung eingeladen, um die Effekte der Düngung am Bestand beurteilen zu können.

Das Wichtigste in Kürze:

  • An dem Bestand zeigte sich eindrucksvoll, dass die Stickstoffnachlieferung aus dem Boden unbedingt bei der Düngeplanung berücksichtigt werden sollte. Die 0-Parzellen im Exaktversuch konnten von den anwesenden Landwirten nicht ohne weiteres aufgefunden werden.
  • Als Ergebnis auf die fortlaufenden Nmin-Beprobungen mit Beginn der Vegetation in den ungedüngten Parzellen im Versuch entschloss sich der Betriebsleiter auf eine zusätzliche mineralische Nachdüngung seines Maisbestandes zu verzichten
  • Durch die angepasste Düngung – vor Saat wurden 30 m3 Schweinegülle (rd. 80 kg NH4-N/ha) und mit der Aussaat 27 kg N Unterfuß appliziert – konnte der Stickstoffaufwand auf der Fläche deutlich, bei augenscheinlich sehr gutem Pflanzenbestand gesenkt werden. Im vierjährigen Mittel der Fruchtfolge WG-WRaps-WW-Mais ist mit einem moderaten Stickstoffüberschuss von rd. 20 kg N/ha und Jahr auf dem Schlag zu rechnen
  • Beim Einsatz von Nitrifiktionshemmer konnte anhand vom Amonium-Anteil in der N-min Untersuchung nachvollzogen werden, dass Wirkeffekte bis zu 4 Wochen vorhanden waren. Aufgrund der hohen Bodentemperatur im April wurde die NH4N-Fraktion jedoch recht schnell nitrifiziert.

Detaillierte und sichere Aussagen können abschließend erst nach der Ernte getroffen werden. Hierzu werden wir im Herbst/Winter zu einer Veranstaltung in der Region einladen.

Herzlichen Dank an den Betriebsleiter Thomas Kirschstein für die Möglichkeit zur Anlage sowie zur spontanen Besichtigung des Versuches. Den anwesenden Praktikern danken wir für Ihr Interesse und die rege Diskussion vor Ort.

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Bildunterschrift: Nach dem Freischneiden der Versuchsfläche war ein intensiver Wildschutz mittels Vergrämungsmittel angezeigt.
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