Düngefenster im Mais – aktueller Zwischenstand

agumenda/ Juli 6, 2020

Mais stellt, ob nun als Futtergrundlage im eigenen Betrieb oder auch als Marktfrucht, mit Blick auf die „-20 % Regel“ in den Nitratgebieten ab 2021 (siehe Infodienst) eine wichtige Kultur zur Umverteilung von Stickstoff auf N-bedürftigere Kulturen, allen voran Qualitätsweizen, dar. Aufgrund seiner langen Vegetationszeit profitiert der Mais deutlich stärker von der Stickstofffreisetzung aus dem Nährstoffvorrat des Bodens als andere Kulturen. 

Zur Abschätzung der N-Mineralisation unter Mais haben wir im Frühjahr 2020 bei 20 Betrieben Düngefenster, d.h. Teilflächen, die bei der organischen Düngung nicht bedacht wurden –  angelegt. In diesen ungedüngten Bereichen haben wir in den letzten Wochen regelmäßig den Nmin in der oberen Bodenschicht (0-30 cm) ermittelt.

Deutlich wird, in Betrieben, wo regelmäßig organisch gedüngt wird und der Boden vor Mais ganzflächig bearbeitet wurde (Durchlüftung = bessere Erwärmung), konnte ein sichtbarer Anstieg der Nmin-Gehalte beobachtet werden, exemplarisch sind die Ergebnisse von 2 Standorten dargestellt.

 

Standort Otterwisch
Standort Kohren

Inzwischen machen die ortsüblich Mitte/Ende April gelegten Maisbestände einen überwiegend guten Eindruck (Wuchshöhen bis 1,50 m). Die ungedüngten „Maisfenster“ sind von der betriebsüblichen Düngevariante oftmals kaum zu unterscheiden (siehe Bilder). Um zur Ernte hohe Erträge zu erbringen, muss der Mais im Juli noch erhebliche N-Mengen bis zum Abtrocknen der Narbenfäden aufnehmen.

Wir sind gespannt wie sich die Maispflanzen in den ungedüngten Bereichen bis zur Ernte weiterentwickeln und wie hoch die Ertragsunterschiede zum betriebsüblich gedüngten Mais letztlich ausfallen werden. Über die Ergebnisse informieren wir Sie bei nächster Gelegenheit.

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