Die Maisernte ist in vollem Gange!
agumenda/ September 12, 2022
(Autorin: Corina Sinkwitz)Â
In weiten Teilen Sachsens ist die Maisernte infolge der langanhaltenden Sommertrockenheit in vollem Gange. Auch wir haben Anfang August die Erntearbeiten im Projekt Landwirtschaftlicher Gewässerschutz aufgenommen.
Was haben wir in diesem Jahr untersucht?
In diesem Jahr haben wir zum einen, schon das dritte Jahr in Folge, unsere Untersuchung zur standortabhängigen N-Nachlieferung unter verschiedenen Produktionsbedingungen fortgeführt. Für diese Fragestellung legen wir auf den Feldern Düngefenster an. Das sind Teilflächen im Schlag, auf denen nicht gedüngt wird. Uns interessiert dabei wie viel Stickstoff der Boden von selbst freigibt und wie sich die Pflanzen in diesem Bereich im Vergleich zur betriebsüblichen Düngung entwickeln.
Eine weitere Themenstellung in diesem Jahr bezieht sich auf die Unterfußdüngung im Mais. Wie viele andere Betriebsmittel ist auch der Dünger in den letzten Monaten sehr teuer geworden. Wodurch sich bei einigen Betrieben die Frage stellte, ob an dieser Stelle gespart werden kann. Wir haben daher dieses Jahr mehrere Versuche zur Bedeutung der Unterfußdüngung angelegt. Ergebnisse bekommen wir hierbei aus unseren Betriebsberatungen und aus einer Masterarbeit, welche wir aktuell betreuen. Für die Masterarbeit wurde der Versuch mit 4 Düngungsvarianten an drei Standorten jeweils mit 3 Wiederholungen angelegt, um auch statistisch gesicherte Aussagen treffen zu können. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und werden zeitnah dazu berichten.
Wie verlief das Jahr im Allgemeinen?
Das Frühjahr war eher kalt und trocken, wodurch die Mineralisation im Vergleich zum Vorjahr nicht so richtig in Gang kommen wollte. Auch die kalten Nächte Anfang Mai haben dem Mais den Start schwer gemacht. Zu Beginn hat man dies an einigen Standorten an den Pflanzen im Düngefenster deutlich sehen können. Diese anfänglichen Unterschiede haben sich im weiteren Verlauf weitgehend wieder verwachsen, sodass man das Düngefenster oftmals kaum vom restlichen Bestand unterscheiden konnte. Grund dafür ist die Trockenheit, wodurch der Dünger im restlichen Bestand oft nicht vollständig wirken konnte.
Durch die anhaltende Trockenheit sind die Bestände auf den überwiegend sandigen Böden frühzeitig abgereift, z.T. auch  vertrocknet. Im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem auch in den Sommermonaten immer wieder Regen fiel, gab es in diesem Jahr wenig bis keinen Niederschlag. Dies sieht man auch an den Wuchshöhen der Pflanzen, welche im Durchschnitt ca. bei 210 cm liegen. Besonders deutlich hat man in diesem Jahr auch die Bodenunterschiede innerhalb eines Schlages gesehen.
All diese Faktoren haben die Erntezeitpunktbestimmung schwer gemacht, da die Restpflanze teilweise schon fast abgestorben war, Â die Kolben aber, soweit vorhanden, oftmals noch nicht ausgereift waren.
Zur Ernte schneiden wir immer je 16 Pflanzen im Düngefenster und bei betriebsüblicher Düngung. Davon lassen wir drei Pflanzen im Labor in Lichtenwalde untersuchen. Hierbei versuchen wir die Bodenunterschiede zu berücksichtigen und an möglichst gleichen Stellen zu schneiden, um die Werte sinnvoll miteinander vergleichen zu können. Mittlerweile sind wir mit den Silomaishandschnitten soweit durch und haben nur noch wenige Felder auf den besseren Standorten zu beernten. Hier soll der Mais gedroschen werden. Bei den ersten Laborergebnissen fiel auf, dass der Rohproteingehalt in diesem Jahr sehr niedrig lag (< 6 % Rohprotein). Die Trockenheit hat dazu geführt, dass der Dünger nicht vollständig in die Pflanze gekommen ist.