Autorin: Katharina Farack
Zur diesjährigen Düngesaison sind wir wieder mit Nitratschnelltests im Weizen auf Praxisflächen in Sachsen unterwegs. Aufgrund von Lieferengpässen bei den Herstellern von Nitratschnelltests verwenden wir dafür ausschließlich die Messtechnik des Herstellers LaquaTwin. Dabei treffen wir allerorts auf gut bis sehr gut versorgte Bestände.
Als Paradebeispiel dient uns unser Dünge-Exaktversuch am Demostandort der Syngenta Agro GmbH in Methau. Hier beobachten wir die Nitratkonzentration in unserem kleinen Düngeversuch im Weizen in einer ausgedüngten Variante (1) und einer nahezu ungedüngten Variante (5). Die Variante 5 hatte lediglich eine Startgabe von 25 kg N/ ha erhalten, um die biologische Aktivität und somit Mineralisierung im Boden anzuschieben (Priming Effect). Die gute N-Nachlieferung aus dem Boden ist in Methau bereits aus früheren Düngeversuchen bekannt. Wann genau die Freisetzung stattfindet, lässt sich aktuell durch die Testung der Nitratgehalte im Pflanzensaft gut beobachten (siehe Abbildung 1: Diagramm). Wo noch vor drei Wochen die gedüngte Variante um über 1000 mg Nitrat/ l besser versorgt war, näherte sich diese Woche der Nitratgehalt der ungedüngten Variante an.
Dass bei der gedüngten Variante die Nitratkonzentration im Zuge des Pflanzenwachstums abnimmt, ist zu erwarten – aber es fällt auf, dass in der gedüngten Variante zuletzt die Konzentration um 300 mg Nitrat/ l zunahm. Daraus lässt sich ableiten, dass durch die nach langer Trockenphase gefallenen Niederschläge und wärmere Temperaturen die Mineralisation im Boden fortgeschritten ist. Der so mineralisch verfügbare Stickstoff ist nun im Pflanzensaft wieder zu finden.