Autor: Markus Theiß
Am 29.05.2024 fand auf dem Versuchsfeld in Motterwitz – zwischen Grimma und Leisnig –unser erster gemeinsamer Feldtag mit den Firmen Saaten Union, Certis Belchim und BioChem Agrar statt.
Bei bestem Feldtagswetter konnten sich die Besucherinnen und Besucher einen umfassenden Ãœberblick über die für ihren Betrieb und Standort interessanten Kulturen (22 Kulturen, 141 Sorten) verschaffen. Innerhalb der Fruchtarten wurden durch die jeweiligen Fachberater Sorten mit regionaler Anbaueignung vorgestellt sowie angepasste Pflanzenschutzstrategien diskutiert.Â
Wir bringen uns am Standort zu Fragen des effizienten Nährstoffmanagements ein und übernahmen in diesem Frühjahr erstmalig die Düngeplanung auf dem Versuchsfeld in Motterwitz. Auf dem fruchtbaren Lößboden mit über 70 Bodenpunkten und guter Grundversorgung mit Makro- und Spurennährstoffen lag der Fokus auf der Stickstoffdüngung, bei gleichzeitiger Absicherung einer ausreichenden Schwefelversorgung nach den niederschlagsreichen Wintermonaten.
Da in Motterwitz mit hohen Raps- und Getreideerträgen (5 bzw. 10 t/ha) zu rechnen ist, wurden die N-Bedarfswerte nach Düngeverordnung zu diesen Kulturen nahezu vollständig ausgeschöpft. Zur Bemessung der dritten N-Gabe im Qualitätsweizen wurden ab Anfang Mai Nitratmessungen im Pflanzensaft durchgeführt, welche das gewählte Vorgehen bestätigten.
Anders als beim Weizen oder Raps ist die N-Nachlieferung zu den ebenfalls am Standort angebauten Sommerkulturen Mais, Sonnenblumen, Kartoffeln und Futterrüben besser planbar und mengenmäßig bedeutsamer. So konnte infolge der zügigen Bodenerwärmung nach der Bodenbearbeitung, bei noch ausreichenden Wassergehalten in der Krume, bereits vor der Maisaussaat Anfang Mai, ein Anstieg des Nmin im Oberboden von mehr als 100 kg N/ha (im Vergleich zur Beprobung Mitte Februar) festgestellt werden.
Ein besondere „Hingucker“ auf dem Feldrundgang waren die kräftig bis üppig entwickelten Wintererbsen und Winterackerbohnen. Diese zeigten gegenüber der Sommerform (trotz guter Bedingungen) einen sichtbaren Entwicklungsvorsprung und hatten die Frostereignisse in der ersten Januarwoche sowie um den 21. April herum offensichtlich ohne gravierende Schäden überstanden. Vor allem auf tiefgründigen Standorten wie in Motterwitz kann der Weizen, ggfs. aber auch der Raps, merklich vom hohen Anfall der stickstoffreichen Ernte- und Wurzelrückstände profitieren. Dies ist vor allem bei reduzierten Düngeniveaus im Nitratgebiet von Bedeutung.
Der nächste gemeinsame Feldtag findet am 30.08.2024 statt. Themenschwerpunkte sind die Sommerkulturen Mais und Sonnenblumen sowie der Anbau von Zwischenfrüchten, einschließlich des Nährstofftransfers zur nachfolgenden Kultur.