Als ein weiteres Projekt bearbeiten wir in diesem Jahr das Thema Ertragspotentialkarten. Diese Karten geben einen Überblick über die Ertragsschwankungen auf einem Feld auf Basis mehrjähriger Satellitenaufnahmen. Anhand der Satellitenbilder lässt sich die Biomasse bzw. Vitalität der Hauptkultur zum Zeitpunkt der Abreife abschätzen, indem ein Index gebildet wird. Je höher der Index, desto vitaler sind die Pflanzen bzw. desto mehr Biomasse wurde gebildet. Der Zeitpunkt der Abreife der Hauptkultur bietet sich an, da die Bodenunterschiede zu dieser Zeit besonders zur Geltung kommen.
Gerade bei reduziertem Düngeeinsatz, wie z.B. in Nitratgebieten, bieten diese Karten die Möglichkeit, knappe Ressourcen zielgenau einzusetzen. Auch mit Blick auf die Umwelt ergibt die Düngung nach Ertragskarte durchaus Vorteile: auf ertragsschwachen Teilflächen kann die Düngung reduziert werden. Dadurch können Nährstoffüberhänge auf eher leichteren und sandigeren Teilflächen vermieden werden. Hinzu kommt, dass einige Betriebe in neue Düngetechnik investiert haben und nun ihre Felder teilflächenspezifisch bewirtschaften möchten und auch können.
Das Projekt im Detail
In Zusammenarbeit mit der AgUmenda GmbH nehmen drei Landwirtschaftsbetriebe an dem Projekt teil. Um eine möglichst breite Datenbasis zu erhalten, liegen die Betriebe jeweils in Nord-, Mittel- und Südsachsen und sind dadurch mit unterschiedlichen Standortbedingungen konfrontiert. Die Betriebe stellen uns drei ihrer Flächen zur weiteren Untersuchung zur Verfügung, auf denen Weizen und Mais als Hauptkultur im Jahr 2023 angebaut werden. Auf diesen werden unter anderem in jeder Zone der Nmin-Gehalt, die P-Freisetzungsrate, die Bodenart bestimmt sowie einige weitere Parameter. Auf einem Feld der drei wird je Betrieb eine Intensivbeprobung vorgenommen, die unter anderem die Beprobung bis 90 cm Tiefe sowie Pflanzenproben während des Wachstums und eine Datenerhebung mittels Bodenscanner nach der Ernte beinhaltet.
Abbildung 1 zeigt die Ertragspotentialkarte eines Feldes, welches in fünf unterschiedliche Ertragszonen eingeteilt wurde („sehr niedrig“ bis „sehr hoch“).