Herbstdüngung 2021, was ist wo erlaubt?
Aufgrund der immer wieder witterungsbedingt unterbrochenen Feldarbeiten und der damit verschobenen agrotechnischen Termine, auch zur Applikation organischer Dünger, erreichen uns immer noch Fragen. Deshalb von uns nochmal der Versuch, die oft unübersichtlichen Regelungen bezüglich der Düngung, die dann noch in Nitratgebiet und Nicht-Nitratgebiet differenziert werden, einfach zu veranschaulichen. Gerade für Betriebe, die Flächen sowohl in Nitratgebieten als auch außerhalb bewirtschaften, ist es schwer den Überblick zu behalten. Da Verstöße gegen die Regelung der DÜV CC relevant sind, müssen insbesondere die Aufzeichnungspflichten ernst genommen werden.
Abbildung 1: Übersicht der Kulturen, zu denen eine Düngung bis zum 01.10. möglich ist, eigene Darstellung
Abbildung 1 gibt eine Übersicht, zu welchen Kulturen eine Düngung bis zum 01.10. möglich ist. Ausgeschlossen sind dabei Feldfrüchte, die nach Leguminosen, Zuckerrüben, Winterraps oder Kartoffeln angebaut werden. Nach diesen Vorfrüchten besteht im Herbst kein Düngebedarf. Falls ein Düngebedarf im Herbst festgestellt wurde, gelten in Abhängigkeit der Düngerart zusätzliche Vorgaben. Eine Übersicht dazu liefert Tabelle 1.
Eine Besonderheit, abweichend von den Regulierungen der Düngeverordnung, gelten für Festmist von Huf- und Klauentieren sowie für Kompost. Für diese Dünger gilt die sonst übliche 30/60 Regelung[1] nicht.
Beispielsweise dürfen im Herbst im dreijährigen Mittel 510 kg Nges/ha als Kompost ausgebracht werden, also auch als einmalige Gabe in drei Jahren. Festmist von Huf- und Klauentieren dürfen bis zur Erreichung der 170 kg Nges (ha Jahr)-1-Grenze ausgebracht werden. Im Frühjahr wird deren Ammonium-N nicht auf die jeweilige Kultur (z.B. Mais) angerechnet, sollte aber aus pflanzenbaulichen und ökonomischen Gründen dennoch Berücksichtigung finde. Gerne unterstützen wir Sie dabei und ermitteln das Stickstoffnachlieferungspotenzial verschiedener organischer Dünger.
Weiterführende Informationen finden Sie hier. Gerne beraten wir Sie zu Fragen rund um die Herbstdüngung und legen mit Ihnen Demonstrationsversuche an mit dem Ziel, die Nährstoffeffizienz zu erhöhen
[1] 30 kg NH4+-N bzw. 60 kg Nges je ha
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