Halbzeit bei der Maisernte

agumenda/ September 4, 2020

Die Maisernte dürfte in diesem Jahr in Sachsen höchst unterschiedlich ausfallen. Die ab Anfang August anhaltend trocken-heiße Wetterperiode führte insbesondere auf den Sandböden im nordsächsischen Heideland, aber auch auf den besseren Böden im Raum Oschatz und Grimma, häufig zu einer vorzeitigen Abreife der Bestände. Wie bereits in den letzten Jahren war hiervon auffallend der Zweitfruchtmais nach Futterroggen oder Weidelgras betroffen. Kolbenarme oder -lose Bestände mit geringen Wuchshöhen waren eher die Regel als die Ausnahme und mussten teilweise noch vor der Rapsaussaat notgeerntet werden.

Mit dem Monatswechsel August/September läuft in diesen Regionen die Ernte des Hauptfruchtmaises. Hier können die Landwirte je nach regionaler bzw. lokaler Niederschlagsverteilung zum Teil noch auf durchschnittliche Erträge hoffen. Während der Handbeerntung unserer im Frühjahr in zahlreichen Betrieben angelegten Düngefenster haben wir durchaus Bestände mit normalen Wuchshöhen (bis 2,50 m) und akzeptablem Kolbenanteil angetroffen. Auffällig, wie aber angesichts des vielerorts deutlichen Wassermangels zur Blüte zu befürchten war, sind die Kolben oftmals nicht komplett ausgebildet. 

Das sichere Auffinden der ungedüngten Maisfenster war vielerorts nur mithilfe der im Frühjahr aufgezeichneten GPS-Spuren möglich. Oftmals waren die Pflanzen nur durch eine etwas hellere Blattfärbung vom betriebsüblich gedüngten Mais zu unterscheiden.

Unsere Beratungslandwirte in der Region Südsachsen rechnen angesichts der zuletzt hohen Niederschlagsmengen Ende August mit einem Start der Maisernte ab Mitte September. Hier wird es spannend zu sehen, wie hoch die Düngungseffekte im Mais-Hochertragsbereich ausfallen werden. 

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