Zwischenfrüchte nach Gemüseerbsen

agumenda/ September 29, 2023

Gemüseerbsen werden z. T. schon im Juni geerntet und hinterlassen durch Stroh und Wurzelrückstände große Mengen an leicht umsetzbarem organischem Material. Damit insbesondere der Sticksoff für die nächste Hauptkultur nutzbar ist, sollte er nicht in tiefere Bodenschichten verlagert oder gar ausgewaschen werden. Im Rahmen der Betriebsberatung wurde dem Betrieb am Rande der Lommatzscher Pflege empfohlen, Zwischenfrüchte anzubauen, um den Stickstoff für die Folgekultur zu „retten“. In Eigeninitiative säte der Betrieb nach Gemüseerbsen Senf aus; für einen kleinen Teil der Fläche reichte das Saatgut nicht, so dass auch eine Vergleichsfläche „ohne Senf“ für Beprobungen zur Verfügung stand.

Abbildung 1: Ohne und mit Senf-Saat als Zwischenfrucht nach Gemüseerbsen

Am 1. September wurde der üppige Bestand mit einer Messerwalze bearbeitet, um die Fläche für die weiteren Bodenbearbeitungsgänge vorzubereiten. Hierbei wurden Pflanzenschnitte und Bodenproben gezogen. Der Aufwuchs betrug 273 dt FM/ha, dies entspricht etwa einer Trockenmasse von 40 dt/ha und somit bei einem N-Gehalt von 2,5 % einer N-Aufnahme von rund 90 kg/ha. Ebenfalls wurde der Nmin-Gehalt im Boden bis in 60 cm Tiefe gemessen. Unter dem Senf konnte ein Nmin-Gehalt von 27 kg N/ha festgestellt werden, ohne Senf waren es 105 kg N/ha. D.h. ein großer Anteil des Stickstoffes wurde im Senf „gebunden“. Neben dem Nmin-Gehalt wurde im Labor auch der Bodenwassergehalt ermittelt. Ohne Senf lag der Wassergehalt in 0-60 cm Tiefe bei 125 l/m2 und damit deutlich über der Senfvariante mit 91 l/m2.

 

Die Messerwalze konnte den Bestand dank hoher Fahrgeschwindigkeit umlegen, jedoch nicht immer zuverlässig aus dem Boden herausreißen. Hierfür war auch ein zweimaliges Überfahren nicht ausreichend (der Boden war zu weich, es fehlte Gegendruck). Nachdem die Pflanzen jedoch länger an der Oberfläche lagen, wurden sie spröde und ließen sich mit der Scheibenegge zerschneiden. Ob das Pflanzenmaterial ausreichend zerkleinert wurde, um den tiefen Grubberstrich vor der Weizenaussaat ohne Verstopfen zu bewerkstelligen, wird sich noch zeigen. Der Anbau einer Zwischenfrucht bietet eine gute Möglichkeit, Stickstoff für die Folgekultur zu binden. Anpassungsbedarf kann es bei der Wahl der Zwischenfrüchte geben. Ggfs. käme hier Ramtillkraut in Frage. Es ist sehr massebildend und friert schnell ab, so dass die gute Bodengare für eine direkte Weizenaussaat genutzt werden kann. Dieser Fragestellung widmen wir uns eventuell im kommenden Jahr.  

Sie haben bereits Erfahrungen mit Zwischenfrüchten nach Erbsen oder wollen es ausprobieren? Sprechen Sie uns an, wir freuen uns über Austausch und unterstützen Sie gern!

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