Persönliche Nachlese AgriSens Demnin 4.0 – Digitalisierung und Fernerkundung im Pflanzenbau
agumenda/ November 19, 2024
Autor: Christoph Hinrichs
Am 6. November hatte ich Gelegenheit, am Feldtag in Groß Kreutz in Brandenburg teilzunehmen. Die Veranstaltung war schon im Vorfeld ausgebucht und das Interesse sehr groß. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um sich über die neuesten Entwicklungen in der digitalen Landwirtschaft zu informieren.
Im ersten Block wurden verschiedene Projekte in Form von Vorträgen vorgestellt, anders als man es typischerweise von Feldtagen kennt. Ein Vortrag beschäftigte sich mit der Detektion von Steinen auf dem Feld mithilfe von Drohnen. Dabei wurden anschauliche Beispiele gegeben, mit welcher Genauigkeit diese bereits erfasst werden können bzw. mit welcher Wahrscheinlichkeit eine korrekte Erkennung (> 80 %) erfolgt. Unter Zuhilfenahme von KI-Systemen soll sich das ‚Steine-Auflesen‘ deutlich effizienter und mit geringerem Betriebsmitteleinsatz umsetzen lassen. Das Ziel des Projekts liegt in der Erstellung von „Steinkarten“ ganzer Schläge.
Auch das Thema betriebliches Datenmanagement und Datensicherheit (Backup) wurde anhand praktischer Beispiele eindrücklich erläutert. Einfache Ideen wie ein eigener NAS (Network Attached Storage) – Speicher (im Betrieb oder zu Hause) oder das automatische Scannen von Papierdokumenten wurden vorgestellt.
Ein weiterer Vortrag beleuchtete die Potenziale der Niederschlagserfassung aus Wetterradardaten. Praktische Bedeutung hat das dann z.B. für den Betrieb von Beregnungsanlagen, in dem dadurch gezielt Wasser eigespart werden kann.
In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es um die verschiedenen Perspektiven auf das Thema Nutzen der Digitalisierung für den landwirtschaftlichen Betrieb. Ein häufig genannter Punkt war die rege Nutzung von digitalen Systemen, die jedoch untereinander nicht immer kompatibel sind, was eine stärkere Umsetzung teilweise verhindert. Die zurückliegende Entwicklung solcher Systeme wurde auch angesprochen, wobei „einfache“ Verfahren wie Lenksysteme sich am schnellsten durchsetzen konnten, während mittlerweile eine deutliche Zunahme komplexer Strukturen zu erkennen ist.
Auf dem Außengelände präsentierten sich verschiedene Aussteller wie z.B. die Firma Rauch mit einem Exaktdüngerstreuer, Zunhammer mit einem Pumptankwagen mit NIR-Sensorik, mit der eine Mengenregulierung nach Nährstoffgehalt bei der Gülleausbringung möglich ist. Außerdem war auch ein Prototyp zu sehen, welcher zukünftig für eine sensorbasierte Bodenkartierung eingesetzt werden soll.
Insgesamt war der Feldtag eine gelungene Veranstaltung. Ich habe viele neue Erkenntnisse gewonnen und fand es interessant zu sehen, wie die Digitalisierung auch in der Landwirtschaft fortschreitet, welche Möglichkeiten sich ergeben und wo (noch) ihre Grenzen sind.
Einen Teil der Vorträge finden Sie unter diesem Link Â
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