N-Monitoring im sächsischen Nitratgebiet 2024
In diesem Jahr starten wir mit unserem N-Monitoring im sächsischen Nitratgebiet auf Grund des zeitigen Vegetationsbeginns und der weiterhin sehr hohen Temperaturen bereits Anfang April. Auf dieser Seite finden Sie wochenweise neue Ergebnisse unserer Messungen auf den 26 N-Monitoring-Flächen. Diese sollen Ihnen bei der Entscheidungsfindung zur nächsten Düngergabe helfen oder Sie im besten Falle dazu motivieren den Nitratschnelltest selbst auszuprobieren.Â
Aufgrund des starken Einflusses der Bewirtschaftung, des Bodens und der regionalen Witterung variieren die Ergebnisse stark und können nur ein Anhaltspunkt für die Stickstoffdüngung sein. Bitte beachten Sie auch immer den auf den Schlag/ die Bewirtschaftungseinheit bezogenen Düngebedarf, dieser darf in der Summe nicht überschritten werden. Â
Die folgende Karte bietet eine Übersicht zu den ausgewählten Monitoringflächen (Stand 10.04.2024).
Kalenderwoche 20 (13.05. – 17.05.) – Abschluss
Die vergangene Woche bildet den Abschluss unseres N-Monitorings im sächsischen Nitratgebiet.
Die Weizenbestände zeigten in dieser Woche sehr unterschiedliche Entwicklungsstadien je nach Region an. Während in Nordsachsen die Ähre teilweise bereits vollständig da ist, befinden sich die Pflanzen im Süden von Sachsen noch im Ährenschieben.
Der Düngebedarf der Pflanzen steigt weiterhin an und sollte nun in Abhängigkeit der Witterung durch eine Abschlussgabe gedeckt werden. In weiten Teilen Sachsens hat bereits die Trockenheit wieder Einzug gehalten und steht demnach einer optimalen N-Aufnahme im Weg.
Insgesamt konnte im Laufe der vergangenen Wochen der Anstieg des Düngebedarfes der Weizenbestände beobachtet werden. Zu Beginn der Untersuchungen mittels Nitratschnelltest war der Großteil der Weizenbestände noch optimal mit Stickstoff von der 2. N-Gabe versorgt. Doch im Zeitverlauf ließ sich beobachten, dass die Anzahl der gut versorgten Bestände stetig sank und der Düngebedarf deutlich stieg.
Die Wasserversorgung der Pflanzen war regional sehr unterschiedlich. Der Großteil der Flächen in Sachsen hatte zum Zeitpunkt der 2. N-Gabe noch eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, um die N-Aufnahme zu gewährleisten. Zur dritten N-Gabe breitete sich jedoch in einigen Regionen bereits die Trockenheit aus, so dass hier eventuell Qualitätseinbußen zur Ernte entstehen könnten.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Nitratschnelltest eine schnelle und günstige Methode zur Nachverfolgung der N-Versorgung von Winterweizen ist. Der Zeitpunkt und die Menge der 2. und 3. N-Gabe können zuverlässig bestimmt werden.
Kalenderwoche 19 (06.05. – 10.05.)
In der vergangenen Woche befanden sich die Weizenbestände im Großteil Sachsens bereits im Fahnenblattstadium (EC 37-39).
Der Düngebedarf der Bestände ist in dieser Woche noch einmal deutlich gestiegen. Nichtsdestotrotz sollten für die Planung einer Qualitätsgabe der Zustand der Pflanzen, die Witterungsbedingungen und die Bodenfeuchteverhältnisse berücksichtigt werden. Die zu Beginn der Woche gefallenen Niederschläge bieten optimale Bedingungen für eine dritte N-Gabe und es kann von einer guten N-Aufnahme durch die Bestände ausgegangen werden.
Kalenderwoche 18 (29.04. – 03.05.)
In dieser Woche erhielten die Weizenbestände in Sachsen einen deutlichen Wachstumsschub auf Grund der hohen Temperaturen. Dies hatte eine hohe N-Aufnahme und damit auch einen aktuell steigenden Stickstoffbedarf zur Folge.
Die meisten Bestände zeigen bereits ihr Fahnenblatt und geben somit Anlass zur Planung der dritten N-Gabe. Die Höhe und der Zeitpunkt dieser Abschlussdüngung sollte sich primär nach der Ertragserwartung, dem Verwendungszweck, der bereits gedüngten N-Menge und dem Standort richten. Dieser letzte Düngungszeitraum dient der Ertrags- und/oder Qualitätssteigerung. Eine Ertragssteigerung wird durch die Unterstützung der Kornfüllungsphase und somit der Steigerung der TKM erzielt. Die Qualitätssteigerung beruht auf der Erhöhung des Rohproteingehaltes im Korn
Auf auswaschungsgefährdeten Standorten sollte die dritte N-Gabe nicht zu spät erfolgen, damit der Weizenbestand die verabreichte N-Menge noch nutzen kann. So bietet sich für die Erzeugung von Qualitätsweizen mit kontinuierlicher Wasserversorgung ein Termin zwischen EC 51-59 an. Unter trockenen Bedingungen sollte zeitiger gedüngt werden (EC 39), da hier die N-Aufnahme nicht gewährleistet ist.
Für die Qualitätsdüngung spielt die N-Form eher eine untergeordnete Rolle, da bei ausreichender Bodenfeuchte der Harnstoff bzw. Ammonium-N bei den zu diesem Zeitpunkt herrschenden Bodentemperaturen innerhalb weniger Tage nitrifiziert wird. Entscheidend sind hier der Zeitpunkt der N-Gabe und die Witterungsbedingungen, um eine Umlagerung der N-Verbindungen vom Stroh ins Korn zu gewährleisten.
Kalenderwoche 17 (22.04. – 26.04.) – Temperatursturz
In der vergangenen Woche kam es nachts zu einem starken Temperatursturz, der in weiten Teilen Sachsens auch Frost mitbrachte. Den Winterweizenbeständen hat der Frost bisher nicht allzu stark zugesetzt, lediglich die N-Aufnahme sowie das Wachstum der Pflanzen waren in dieser Woche eher gehemmt. Der Weizen befindet sich bis auf späteren Standorten meist in EC32/33. Frühe Sorten sind standortabhängig bereits weit in der Ährenstreckung.
Die N-Versorgung der Bestände hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht erheblich verändert.
Jedoch fällt bereits auf, dass sich ein Unterschied in der N-Versorgung des Weizens zwischen den Regionen Nordsachsen und Südsachsen auftut. Im Raum Nordsachsen fielen deutlich geringere Niederschlagsmengen, wodurch die N-Versorgung der Bestände schon wieder abnimmt. In Einzelfällen, wo sich der Weizen bereits in EC 37/39 befindet, würde es sich anbieten schon über eine dritte N-Gabe nachzudenken, solange die aktuell vorhandene Bodenfeuchte noch ausgenutzt und die angenommene Ertragserwartung erreicht werden kann.
Kalenderwoche 16 (15.04. – 19.04.)
In der vergangenen Woche zeigten sich die Winterweizenbestände in großen Teilen Sachsen als sehr gut entwickelt. In den meisten Fällen ist die zweite N-Gabe bereits erfolgt und schlägt sich auch in den Ergebnissen des Nitratschnelltests nieder.
Da wo sich die N-Versorgung der Pflanzen in den unteren Bereichen zeigt, sollte der eingesetzte Dünger, dank der Niederschläge, in den nächsten Tagen seine Wirkung zeigen.
Auch anhand der Entwicklungsstadien ist vor allem im Raum Nordsachsen ein deutlicher Zuwachs zur Vorwoche zu erkennen. Im Süden von Sachsen zeigt sich eine verhaltenere Entwicklung der Weizenbestände.
Kalenderwoche 15 (08.04. – 12.04.) – N-Monitoring im sächsischem Nitratgebiet gestartet
Aufgrund der sehr hohen Temperaturen im bisherigen Monat April startete unser N-Monitoring im sächsischen Nitratgebiet in diesem Jahr bereits eine Kalenderwoche eher als im vergangenen Jahr.
Nahezu alle beprobten Weizenbestände hatten zu diesem Zeitpunkt das Stadium des Schossbeginns (EC 30) erreicht.
Der N-Ernährungszustand der Bestände erweist sich auf vielen Flächen als sehr gut. Die vielerorts bereits erfolgte 2. N-Gabe in Kombination mit einer hohen Mineralisierungsrate während der hohen Temperaturen führte bisher zu einer guten Stickstoffversorgung der Weizenbestände.