Autor: Sebastian Lahr
Im zweiten Teil des Vortrages „Düngebedarf: Wie Sie die optimale Düngemenge kalkulieren“, referierte Frau Benecke von der Landwirtschaftskammer in Niedersachsen vor allem über die Fruchtfolgedüngung. Sie wies darauf hin, dass die Nährstoffe der Erntereste der Vorfrucht mineralisieren und somit der Folgekultur wieder zur Verfügung stehen. Als Beispiel führte sie eine Fruchtfolge aus Zuckerrüben, Winterweizen und Wintergerste aus und erklärte daran die „Schaukeldüngung“. Die Düngung orientiert sich dabei immer an den Kulturen mit dem höchsten Bedarf, in dem Fall den Zuckerrüben. Während also zu Zuckerrüben die größte Kalimenge gedüngt wird, ist diese zu Winterweizen und Wintergerste deutlich zu reduzieren oder auszusetzen, da die mineralisierten Zuckerrübenblätter große Kalimengen wieder freisetzen und den Folgekulturen zur Verfügung stellen. Abbildung 1 gibt eine grundlegende Hilfestellung zur Planung des richtigen Düngetermins innerhalb der Fruchtfolge (Zeit 1), ob Frühjahrs- oder Herbstdüngung (Zeit 2) und „wo“ (Ort) der Dünger platziert werden soll. Zusätzlich ist die Unterscheidung der Nährstoffquellen zu berücksichtigen. Wirken die Nährstoffe eher langsam, aber kontinuierlich (organische Düngung) oder hauptsächlich im Jahr der Aufbringung (mineralische Düngung)?
Abschließend ging Frau Benecke auf die Einflussgrößen ein, die die Nährstoffdynamik im Boden wesentlich bestimmen und nannte Humusgehalt, Bodenart, nFK und FK, Nährstoffverteilung, pH-Wert und Verdichtungen. Sie riet dazu, Teilflächen innerhalb eines Schlages zu bilden und diese separat zu düngen. Mithilfe von Luft- und Satellitenbildern, Bodenschätzungen, der Schlaghistorie oder Bodenuntersuchungen kann nach ihr diese Einteilung erfolgen. Nicht nur die Nährstoffeffizienz, auch die Ertragsstabilität kann so erhöht werden, so Benecke.