Autor: Sebastian Lahr
Durch grenzwertige Bodenbedingungen zur Herbstaussaat, zur Ernte von Rüben und Mais und zur Bodenbearbeitung, trieb der Herbst 2023 einigen die Sorgenfalten auf die Stirn. Auch der Winter 2023/2024 wartete nicht mit zu wenig Regen auf, ganz im Gegenteil: Die Bodenwasserspeicher, die in den vergangenen trockenen Jahren sehr erschöpft wurden, konnten vielerorts wieder aufgefüllt werden.
Musste jedoch das Feld im Herbst 2023 befahren werden, konnten Bodenverdichtungen nicht ausgeschlossen werden, vor allem auf lehmigen Standorten mit plastischeren Böden (> ca. 15 % Tongehalt).
Der nun auftretende Frost ist in der Lage, den Boden zu lockern. Gefriert Wasser, dehnt es sich um 10 % aus und sprengt somit auftretende Verdichtungen und Bodenaggregate. Das verbessert nicht nur die Versickerung von Wasser und kann „leichtere“ Verdichtungen beheben, so entsteht auch eine gute Bodenstruktur.
Doch wie tief ist der Frost im Boden?
Laut des Agrarwetterangebots des DWD – ISABEL – ist der Frost sachsenweit ca. 30 cm in den Boden eingedrungen. Ähnliches ergibt sich auch bei der Betrachtung der Bodentemperatur (in 20 oder 50 cm Tiefe) auf der Internetseite von Kachelmann (Abbildung 1).
Bearbeitungstiefe anpassen
Vor allem Kulturen die sehr früh ausgesät werden müssen, wie Sommergerste, Hafer, aber auch Rüben, kommt die Frostgare zu Gute. So kann nicht nur die Bearbeitungsintensität reduziert, sondern auch Diesel gespart werden.
Vielerorts konnte auch der Aufwuchs der Zwischenfrüchte bei Frost durch z.B. Messerwalzen oder ähnliches beseitigt werden, ohne das Risiko von Bodenverdichtungen einzugehen.
Insgesamt lässt sich durch das Ausnutzen von Frostperioden bzw. der Frostgare das Erosionsrisiko reduzieren.