Dem Zebra auf der Spur – Streifen können wir auch

agumenda/ September 10, 2024

Autorin: Katharina Schmidt

Im Rahmen eines gesonderten Projektes des LfULG haben wir auf Verwitterungsböden Streifenversuche angelegt – zur Thematik Streifensaat im Raps. Bei so vielen Streifen schreit es ja förmlich nach einer Zebra-Überschrift!

Nun erstmal ein Einstieg: Besonders auf großen Flächen mit starker Hangneigung, wie man sie auch im Erzgebirgsvorland findet, besteht eine hohes Erosionsrisiko. Wird zu Winterraps der Boden intensiv bearbeitet, fehlt ein stabiles Bodengefüge und eine Mindestbodenbedeckung zum Schutz vor Wassererosion. In die Zeit der Rapsaussaat fallen zudem häufig Starkniederschlagsereignisse durch Sommergewitter. Die frischen Rapskeimlinge können einem Gewitterguss noch nicht standhalten, feine Bodenbestandteile werden vom Regen abgelöst und schlimmstenfalls in das nächste Gewässer ausgewaschen.

Doch das ist vermeidbar: Durch Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung bleibt die Bodenstruktur und -bedeckung erhalten, ein gewisser Schutz vor Wassererosion ist gegeben. Dabei muss nicht auf ein für den Raps optimales, feines Saatbett verzichtet werden. Wie die Streifen bei einem Zebra wechseln sich bei der Streifensaat-Technik (auch Strip-Till) bearbeitete und unbearbeitete Streifen ab. Erosionsschutz und Saatbettansprüche werden so zusammengeführt.

Abbildung 1: Streifensaat am 30.08.2024
Abbildung 2 betriebsübliche Mulchsaat am 30.08.2024

Beim diesjährigen Streifensaatprojekt wurden auf vier Praxisschlägen neben der betriebsüblichen, intensiven Bodenbearbeitung eine Streifensaatvariante angelegt. Die Bodenbearbeitungsvarianten werden von uns hinsichtlich der Bodenbedeckung und der Bestandesentwicklung untersucht. Durch die TU Freiberg soll eine Bodenabtragsmessung erfolgen, welche Aufschluss zur erosionswirksamen Leistung der Verfahren geben soll.
Trotz sehr geringer Vorlaufzeit ist die Versuchsanlage geglückt, mit einigen ad-hoc-Lösungen und Kompromissen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und bedanken uns bei S&L Connect GmbH Standort Rochlitz, dem Landwirtschaftsbetrieb Burkhardt-Medicke aus Penig und Martin Braune aus Kriebstein für die Bereitstellung der Aussaattechnik und natürlich bei allen Betrieben, die das „Risiko“ auf ihren Flächen mit eingegangen sind.
Im kommenden Jahr soll das Projekt auf gleiche Weise im Mais durchgeführt werden.
Sie mögen Zebras, oder würden zumindest auch gern Streifensaat-Technik zur Maisaussaat auf Ihren Flächen testen? Wir suchen Praxisschläge mit Hangneigung im Erzgebirgsvorland mit Mais zur Aussaat 2025 für den Teil 2 des Streifensaatprojektes!

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