Im Gegensatz zum Vorjahr waren die Rapsbestände in vielen Betrieben überwiegend gut bis sehr gut entwickelt, wodurch prinzipiell bei vielen Felden die Möglichkeit besteht, im Frühjahr Stickstoff einzusparen. Nicht zuletzt lag dies an einer fast 2°C höheren Temperatur im Vergleich zum vorigen Jahr bei ausreichender Bodenfeuchte (ca. 200 l/m² Niederschlag) im Zeitraum vom 15.08. bis 15.11. (Agrarmeteorologisches Messnetz Sachsen, Station Nossen). Rapsbestände, die vor Winter deutlich mehr als 50 kg N/ha aufgenommen haben, können im Frühjahr reduziert gedüngt werden. In der fachlich erweiterten Düngeempfehlung in BESyD sind entsprechende Abschläge enthalten.
Die Abbildung 2 zeigt die Entwicklung der Rapsbestände in den Jahren 2022 und 2021 im Vergleich, mit einer Hilfslinie bei 50 kg N-Aufnahme/ha.
Während im Jahr 2021 60 % der Rapsbestände weniger als 60 kg N/ha aufnahmen und sich somit kein Stickstoff einsparen lies, konnten wir in diesem Jahr bei 70 % der Rapsflächen eine N-Aufnahme von mehr als 60 kg N/ha feststellen.