Autorin: Corina Sinkwitz
Bereits beim Fachgespräch Landwirtschaftlicher Gewässerschutz am 07.11.2024 in Gröditz bei Riesa stand das Thema Bodenheterogenität und damit die teilflächenspezifische Bewirtschaftung im Mittelpunkt. Von der pragmatischen Umsetzung im Betrieb über Herstellerempfehlungen und Versuchen des LfULG bis hin zum Startup mit pflanzenbaulichen und ökonomischen Optimierungsansätzen wurden diese Beiträge und Impulse diskutiert.
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Die teilflächenspezifische Bewirtschaftung ist kein neues Thema, jedoch fehlt es oft an kostengünstigen und mit wenig Zeit umzusetzenden Lösungen. Mittlerweile ist auch die benötigte Technik flächendeckend verfügbar, sodass theoretische Ansätze mit der richtigen Maschine bzw. dem passenden Anbaugerät einfach umgesetzt werden können, beispielsweise die Aussaat nach Saatkarten oder der Einsatz von Stickstoffdünger. Hier schließt sich auch der Bogen zum „Landwirtschaftlichen Gewässerschutz“, denn so können z.B. Betriebsmittel an den Stellen eingespart werden, wo der Boden hohe Erträge von Natur aus nicht zulässt. Anderenfalls würden die Nährstoffe aufgrund einer Ãœberversorgung von den Pflanzen nicht aufgenommen werden, sondern verloren gehen bzw. ausgetragen werden. Â
Voraussetzung für eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung ist die Einschätzung der Flächen nach ihrer Bodenheterogenität. Auf Flächen, wo die Bodenzahl nur um wenige Punkte schwankt, macht es wenig Sinn einzelne Bewirtschaftungszonen zu bilden. Auf sehr heterogenen Schlägen hingegen (> 20 Punkte), wo beispielsweise sowohl lehmige als auch sandige Stellen vertreten sind, ist über die Anlage von Bewirtschaftungszonen nachzudenken.
Wie gehe ich an die Einschätzung heran?
Die meisten Landwirte und Landwirtinnen kennen ihre Flächen und wissen, wo die ertragsstarken und -schwachen Stellen auf dem Feld sind. Einen detaillierten Ãœberblick kann man sich mit dem iDA-Portal Sachsen verschaffen. Hier kann man ganz einfach und unverbindlich die Feldgrenzen seiner Schläge importieren und sich über den Reiter „Klassenzeichen und Wertzahlen“ die Bodenpunkte und die Bodenart anzeigen lassen (Abbildung 1). Mit Hilfe dessen kann eingeschätzt werden, wie weit die Bodenpunkte auf dem Schlag tatsächlich auseinander gehen (Abbildung 2). Â