Anpassung der Rapsdüngung aufgrund der gewachsenen Biomasse im Herbst 2021
Pünktlich zum Vegetationsende zog es uns nochmal auf die Rapsfelder unserer Beratungskunden. Auf dem Plan stand die Biomassebestimmung der Rapsbestände, um damit die Stickstoffaufnahme im Herbst abschätzen zu können. Mithilfe einer Satellitenkarte (Abbildung 1) wurde an ausgewählten Punkten (Biomasse: „hoch“, „mittel“ und „schwach“) jeweils ein Quadratmeter Rapspflanzen geschnitten, gewogen und zur Analyse ins Labor gegeben. Mit den gewonnenen Daten und dem dadurch kalibrierten Satellitenindex kann für die Schläge eine sehr genaue N-Aufnahmekarte berechnet werden.
Abbildung 1: Beispielhafte Biomassekarte mit Satellitenbildern vom 30.10.2021, SAVI-Index
Darauf aufbauend wird in Absprache mit den Landwirtinnen und Landwirten die optimale Düngestrategie bestimmt und bei Bedarf eine Applikationskarte erstellt. So lässt sich der Dünger nicht nur optimal in der Fläche verteilen, sondern auch, je nach Vorwinterentwicklung, Stickstoff einsparen. Im Mittel der letzten Jahre konnte mithilfe der Methode 30 kg N/ha eingespart werden.
Grundlage dieser Karten ist die Beziehung zwischen der Biomasse, die bis zum Vegetationsende gebildet wurde und der Stickstoffaufnahme. 1 kg gewachsener Raps je Quadratmeter nimmt ca. 50 kg N/ha auf. Nach dem im BESyD hinterlegten Modell nimmt ein durchschnittlich entwickelter Raps vor Winter 50-60kgN/ha auf. Wird eine größere Stickstoffaufnahme ermittelt, kann diese von der geplanten Frühjahrsdüngung abgezogen werden. Werden beispielsweise 2 kg Raps/m² bzw. 100 kg N-Aufnahme/ha ermittelt, können 40kgN/ha (100-60=40) abgezogen werden.
Die oft späte Ernte der Vorfrucht (Winterweizen) und die durch zu feuchte Bedingungen unterbrochene Bodenbearbeitung führten zu einer verzögerten Aussaat, meist erst Mitte bis Ende September. Auch durch andere Einflüsse wie einen starken Befall mit dem Rapserdfloh, fehlende organische Düngung oder auch einfach fehlende Sonnentage entwickelten sich die Bestände nicht so üppig wie in den Vorjahren. Deshalb lag die N-Aufnahme auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als die letzten Jahre. Wir konnten nur im Einzelfall N-Aufnahme von über 100kg/ N je ha (2kg Frischmasse je m²) feststellen.
Abbildung 2. Sehr gut entwickelter Bestand Aussaat am 20.08.2021
Fragen bezüglich der biomasseabhängigen Rapsdüngung beantworten wir Ihnen gerne auch persönlich. Sprechen Sie uns einfach an.