Teil 1: Erosionsschutz durch Erdhäufchen
Autorin: Katharina Schmidt
Wer hat nicht gern in seiner Kindheit kleine Dämme an einem Bach gebaut? Dafür braucht es nicht viel, ein paar Stöcke, ein bisschen Schlamm, schon steht ein bewundernswertes Bauwerk*. Doch irgendwann läuft der Damm über, oder bricht an einer Stelle ein. Der Lerneffekt: Wasser staut sich an einem Hindernis, doch wenn das Staumaterial nachgibt, sucht es sich seinen Weg bergab.
Diese Gesetze der Geophysik lassen sich auch im Feld beobachten. Auf Kartoffelfeldern, angebaut in Dämmen, mit viel unbedecktem Boden und Hangneigung bilden sich bei starkem Niederschlag Rinnsale in den Dammtälern, die allmählich zu kleinen Bächen werden – und Sedimente aufnehmen, diese bergab transportieren, kurzum: Erosion.
Wie beim Spielspaß am Bach hilft hier Eines, um dem Wasser Einhalt zu gebieten: Experimentierfreude. So gibt es die Option, innerhalb der Kartoffeldammtäler zusätzliche kleine Dämme anzulegen, die Querdämme. An diesen staut sich das ablaufende Wasser, es bilden sich kleine Staudämme, in denen das Wasser stehen bleibt und langsam in den Boden infiltrieren kann. So die Theorie, tatsächlich ist jedoch zu beobachten, dass dieser Effekt für einen stärkeren Niederschlag besteht, beim nächsten Gewitterguss jedoch die Querdämme instabil werden und zerfallen. Um die Querdämme zu stabilisieren gibt es allerdings die Möglichkeit, diese mit Untersaaten zu begrünen. Das Wurzelwerk der Untersaaten hält die Substanz der Querdämme zusammen, und die Mulchauflage sorgt zusätzlich für Bodenbedeckung, bei der jeder Halm wie ein kleiner Extra-Damm wirkt.Â