Kalenderwoche 18 (29.04. – 03.05.)
In dieser Woche erhielten die Weizenbestände in Sachsen einen deutlichen Wachstumsschub auf Grund der hohen Temperaturen. Dies hatte eine hohe N-Aufnahme und damit auch einen aktuell steigenden Stickstoffbedarf zur Folge.
Die meisten Bestände zeigen bereits ihr Fahnenblatt und geben somit Anlass zur Planung der dritten N-Gabe. Die Höhe und der Zeitpunkt dieser Abschlussdüngung sollte sich primär nach der Ertragserwartung, dem Verwendungszweck, der bereits gedüngten N-Menge und dem Standort richten. Dieser letzte Düngungszeitraum dient der Ertrags- und/oder Qualitätssteigerung. Eine Ertragssteigerung wird durch die Unterstützung der Kornfüllungsphase und somit der Steigerung der TKM erzielt. Die Qualitätssteigerung beruht auf der Erhöhung des Rohproteingehaltes im Korn
Auf auswaschungsgefährdeten Standorten sollte die dritte N-Gabe nicht zu spät erfolgen, damit der Weizenbestand die verabreichte N-Menge noch nutzen kann. So bietet sich für die Erzeugung von Qualitätsweizen mit kontinuierlicher Wasserversorgung ein Termin zwischen EC 51-59 an. Unter trockenen Bedingungen sollte zeitiger gedüngt werden (EC 39), da hier die N-Aufnahme nicht gewährleistet ist.
Für die Qualitätsdüngung spielt die N-Form eher eine untergeordnete Rolle, da bei ausreichender Bodenfeuchte der Harnstoff bzw. Ammonium-N bei den zu diesem Zeitpunkt herrschenden Bodentemperaturen innerhalb weniger Tage nitrifiziert wird. Entscheidend sind hier der Zeitpunkt der N-Gabe und die Witterungsbedingungen, um eine Umlagerung der N-Verbindungen vom Stroh ins Korn zu gewährleisten.