Feldrundgang in Ostthüringen mit der U.A.S. GmbH

agumenda/ Juli 8, 2021

Am Mittwoch, dem 07.07.2021, durften wir unsere Thüringer Pendant in der Erosionsschutzberatung, Frau Pagels von der U.A.S. GmbH (Umwelt- und Agrarstudien GmbH) auf einem Feldrundgang im ostthüringischen Niederpöllnitz begleiten. Im Rahmen der Gewässerschutzkooperation Ostthüringen organisierte Frau Pagels diesen Feldrundgang für interessierte Landwirt*innen und Mitarbeiter*innen von verschiedenen Ämtern. Im Fokus standen dabei Erosionsschutzmaßnahmen in Kartoffeln auf einem 70 ha großen Feld mit einer mittleren Hangneigung von 4 % bei einer kritischen Hanglänge von 121 m. Die kritische Hanglänge ist dabei die Hanglänge, ab der eine Querbewirtschaftung des Feldes nicht mehr zur Erosionsminderung beiträgt. Dennoch wurden die Kartoffeln des Betriebes, welcher seit Jahren erosionsmindernde Maßnahmen, im Rahmen des thüringischen Förderprojekts KULAP A3, umsetzt, quer zum Hang gelegt.

Der Betrieb setzt bei seinen angebauten Feldfrüchten durchweg auf Mulchsaat, lediglich vor Kartoffeln findet der Pflug Anwendung, der die davor angebaute Zwischenfrucht beseitigt und den Boden lockert.

Um das Wasserinfiltrationsvermögen der Kartoffeldämme zu erhöhen, wurden vom Betrieb Stabwalzen (Abbildung 1) hinter der Dammformung montiert. Diese rauen die Oberfläche der sonst sehr glatten Dammoberfläche auf und erhöhen so das Infiltrationsvermögen. Dies hilft dem Betrieb das Niederschlagswasser effektiv zu nutzen.

 

Abbildung 1: Stabwalzen zur Oberflächenaufrauung der KartoffeldämmeAbbildung 1: Stabwalzen zur Oberflächenaufrauung der Kartoffeldämme

Besonders interessant waren die vom Landwirtschaftsbetrieb und mithilfe der Beratung etablierten Erosionsschutzstreifen aus Hafer (Abbildung 2). Diese verkürzen die enorme Hanglänge des Feldes und wirken so einem Bodenabtrag entgegen. Neben dem obligatorischen Schutzstreifen am Vorgewende, der nach dem Legen der Kartoffeln am 01.05. eingesät wurde, wurden entlang der 5 m Höhenlinien des Feldes zwei weitere Streifen, bereits am 01.04., angelegt. Nach dem Drusch dieser Erosionsschutzstreifen sorgen die Stoppeln und die Erntereste für die notwendige Bodenbedeckung.

Abbildung 2: Erosionsschutzstreifen aus Hafer zur HanglängenverkürzungAbbildung 2: Erosionsschutzstreifen aus Hafer zur Hanglängenverkürzung

Mithilfe der U.A.S. GmbH wird der ohnehin schon engagierte Betrieb diese Streifen weiterhin testen und die Ergebnisse auswerten sowie die Sommerung Hafer beispielsweise durch eine Winterung ersetzen. Dadurch könnte die neuralgische Phase der Bestandesetablierung bereits im Herbst Abschluss finden und der Schutzstreifen im Frühjahr seine volle Wirkung erzielen.

Wir bedanken uns bei der U.A.S. GmbH für die Einladung zu diesem Feldrundgang und besonders bei Frau Pagels für den interessanten Austausch sowie bei der Agrargenossenschaft Niederpöllnitz eG für ihr Engagement.

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