In die Tiefe gehen!

agumenda/ Februar 28, 2023

Das LfULG veröffentlichte am 24.02. (Link ->) die Nmin-Richtwerte für das Jahr 2023. Diese Durchschnittswerte können jedoch erheblich von den tatsächlichen Nmin-Werten abweichen, deshalb empfehlen wir die Beprobung von Flächen auch über die Pflicht im Nitratgebiet hinaus.

Um Gewissheit über die N-Situation im Bodenprofil zu haben, können auch Bodenproben bis 90 cm Tiefe gezogen werden (etwa zu Beginn des Schossens sind die Pflanzen in der Lage, Stickstoff aus dieser tieferen Bodenschicht aufzunehmen). Dadurch ist eine genauere Einschätzung des Bodenvorrates möglich und damit eine exaktere Festlegung der zu streuenden Düngermenge. Dies bietet sich besonders nach Vorfrüchten an, die viel Stickstoff hinterlassen (z. B. Mais, Raps und Leguminosen) oder auf interessanten Teilflächen (z. B. Kuppen oder Senken) eines Feldes. Solche Teilflächen (Ertragszonen) lassen sich auch mit Hilfe von Potentialkarten abbilden (Abbildung 1). Grundlage solcher Karten sind Satellitenbilder mehrerer Jahre, die während der Vegetationsperiode aufgenommen wurden. Aus diesen werden Vegetationsindizes (z. B. NDVI) berechnet, die die Menge der gewachsenen Biomasse beschreiben und Rückschlüsse auf den Ertrag der Fläche erlauben.

Abbildung 1

So lassen sich Felder in verschiedene Ertragszonen einteilen, von eher niedrigem bis zu einem hohen Ertragsniveau. Dadurch können vor allem Stickstoffdünger und Wachstumsregler, aber auch Grundnährstoffe zielgenau ausgebracht und im besten Fall eingespart werden.

In einem aktuellen Projekt erarbeiten wir mit drei Landwirtschaftsbetrieben Ertragspotentialkarten und bewerten deren Qualität. Die teilnehmenden Betriebe stellen dafür je drei Flächen zur Verfügung, für die wir mit verschiedenen Anbietern Potentialkarten erstellen. Wir prüfen die Karten, um festzustellen, welcher Anbieter die Teilflächen eines Feldes am genauesten abbildet. Für die Plausibilitätsprüfung nehmen wir unter anderem Bodenproben und untersuchen verschiedene Parameter. Dafür sind wir gerade mit dem Probenauto auf den Feldern unterwegs und nehmen Proben in 0-60 cm. Die Probennahme bis 90 cm erfolgt mit dem Bohrstock – kraftsparend, wenn man dafür das Bohrloch des Probenautos nutzen kann (Abbildung 2).

Zukünftig sollen Landwirte Ertragspotentialkarten eigenständig erstellen und deren Qualität einschätzen können.

Sie brauchen Hilfe bei der Auswahl von interessanten Teilflächen und/oder bei der Entnahme von Bodenproben? Sprechen Sie uns an!

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