Aktuelle Entwicklung der Bodenfeuchte

agumenda/ Mai 10, 2022

Seit über 6 Wochen liefern uns verschiedene Sensoren Daten über die Entwicklung der Bodenfeuchte an zwei Standorten, in Nordsachsen und im Südraum von Leipzig. Zusätzlich werden die Sensordaten durch Bodenfeuchtemessungen mittels Bohrstock durch den DWD abgeglichen.

Die gravimetrischen Bodenfeuchtemessungen mittels Bohrstock zeigen an beiden Standorten ein deutliches Absinken der Bodenfeuchte. Am Standort in Nordsachsen wurde die Beprobung an eine guten und einer schlechten Potentialzone durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich zu Beginn der Messungen die gute Stelle deutlich von der schlechteren Stelle unterschied. Innerhalb von drei Wochen ohne nennenswerte Niederschlagsereignisse sank der Bodenwassergehalt jedoch an beiden Punkten auf gerade einmal 40 l/m². Sowohl im Oberboden als auch in der Schicht von 30-60 cm war ein Absinken der Bodenwassergehalte von 20 bis 40 l/m² zu beobachten.

Abbildung 1: Bodenwassergehalt in Vol.% bzw. l/m² im Oberboden am Standort in Nordsachsen

Abbildung 2: Bodenwassergehalt in Vol.% bzw. l/m² in 30-60 cm Tiefe am Standort in Nordsachsen

Am Standort im Südraum von Leipzig erfolgten die Bodenfeuchtemessungen mittels Bohrstock als auch durch die SENTEK Bodenfeuchtesensoren. Die gravimetrischen Bodenfeuchtemessungen zeigen hier ebenfalls einen Abwärtstrend von insgesamt 40 l/m² in einer Tiefe von 0-60 cm. Diese Entwicklung erstreckt sich an diesem Standort jedoch über einen Zeitraum von insgesamt 5 Monaten.

Abbildung 3: Bodenwassergehalt in Vol.% bzw. l/m² in einer Tiefe von 0-60 cm im Südraum von Leipzig

Die FDR-Sonden geben die Bodenfeuchte in einer Tiefe von bis zu 90 cm und in regelmäßigeren Zeitabschnitten wider. Zudem wird die Bodenfeuchte in Volumenprozent angegeben und beinhaltet demnach noch keine standortbedingten Eigenschaften, wie Welkepunkt und Feldkapazität.

Auch durch hier ist ein absinken der Bodenfeuchte zu beobachten. Jedoch beträgt die Differenz hier lediglich 10% und wird demnach geringfügiger eingestuft als bei den gravimetrischen Bodenfeuchtemessungen.

Abbildung 4: Bodenfeuchtemessung in Vol.% mittels FDR-Sonden in einer Tiefe von 0-90 cm im Südraum von Leipzig

Insgesamt lässt sich sagen, dass beiden Methoden die Entwicklung der letzten Wochen widerspiegeln. Auf Grund fehlender Niederschläge entwickelt sich die Menge an pflanzenverfügbarem Wasser sowohl im Oberboden als auch in tieferen Bodenschichten bereits deutlich nach unten. Dies kann sich vor allem auf die N-Ausnutzung der Pflanzen aus der Düngung sowie die N-Nachlieferung aus dem Boden auswirken. Daher empfiehlt es sich zur Optimierung der Düngezeitpunkte und -Mengen beispielsweise mittels Nitratschnelltest die Stickstoffversorgung der Pflanzen zu beobachten. Weiterhin wäre eine Qualitätsgabe im Winterweizen nur unter der Vorrausetzung von ausreichend Bodenfeuchte sinnvoll.

Unter dem Reiter Landwirtschaftlicher Gewässerschutz > N-Monitoring finden Sie eine ausführliche Anleitung zur Durchführung des Nitratschnelltest, sowie die wöchentlichen Ergebnisse der Nitratschnelltestuntersuchungen auf 20 N-Monitoringflächen im sächsischen Nitratgebiet.

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